Albanisches Strassenduell
Albanisches Strassenduell und all die Episoden die uns erzählt wurden über das Reisen durch Albanien…wir erlebten und sahen fast nichts von all dem. Klar wenn man die hintersten Ecken in den Bergen besucht und in ein Dorf fährt, dass sozusagen nie einen Fremden sieht, kommt einem das anders rein als wenn man sich in entwickelten Gegenden bewegt. In manchen Reiseberichten kamen mir die Erzählungen auch irgendwie gesucht vor und man beachte zu welchem Zeitpunkt solche Berichte geschrieben wurden!
Wie schon gesagt, wir erlebten keine solchen haarsträubenden Geschichten, sondern eher das Gegenteil. Albaner gehen sehr direkt und offen auf einem zu. Sie sind hilfsbereit und aufmerksam und geben klare Antworten, was ich persönlich sehr mag.
Albanien gilt als arm und trotzdem waren wir erstaunt wie gepflegt und ordentlich sich uns der Norden präsentierte. Überall wird investiert, gebaut, erneuert…die Strassen waren mehrheitlich sehr gut und irgendwie schwebte ein Gefühl des Aufschwungs in der Luft. Albanien will Fortschritt und Zukunft und dies habe sich begonnen zu etablieren als Edi Rama zum Präsidenten gewählt wurde. Kann ich nicht beurteilen, aber dieser Edi scheint eine interessante, etwas andere politische Persönlichkeit zu sein. Er kommt auch nicht aus der Politik sonder vom Sport, er war einst ein erfolgreicher Fussballer und ist nebenbei ein passionierter Künstler.
Bevor wir an die Küste gelangten überquerten wir eine imposante Passhöhe. Die Landschaft war wunderschön und wir alleine unterwegs, bis plötzlich eine riesengrosse Herde Ziegen aus dem Nichts den Hang hinunter über die Strasse trabte. Diese Karawane schien endlos. Zwei Böcke entschieden sich plötzlich für ein kurzes Kräftemessen auf offener Strasse und die Hütehunde warteten geduldig bis sie ihr Duell beendet hatten um dann den gemeinsamen Weg fortzusetzten.
Ich liebte es diese arbeitenden Hunde zu beobachten. Diese Ursprüngliche Form von Arbeitshunden sieht man in der Schweiz leider nur noch selten. Es sind irgendwie Traumhunde. Ihre Wesen sind so was von ausgeglichen, frei und natürlich das unsere Begleithunde wahrscheinlich eifersuchtig auf deren einfaches, bewegungsreiches und eben freies Leben werden könnten. Sie kommunizieren mit JA oder NEIN in sehr feiner, abgestimmter und stiller Hundesprache, welche sie perfekt sprechen, da sie diese lernen müssen und dürfen.
Unsere Hunde in der Schweiz sind im Vergleich zu diesen Arbeitshunden absolute Anfänger in “Hündisch” und dürfen vieles was für sie natürlich wäre auch gar nicht mehr lernen geschweige denn leben!