Café 3692 Grindelwald – soo kulinarisch-literarisch mit Walter Däpp

Café 3692 am schönen Terrassenweg in Grindelwald ist für mich persönlich ein Herzensort. Myriam, Bruno, Hedi & Thilo die einem empfangen, bewirten, unterhalten sind einfach herzensgut und die alpinen Köstlichkeiten welche sie servieren sind für mich immer wieder ein absolutes Highlight!

Vergangenen Samstag durften wir mit Walter Däpp – Journalist & Autor – einen sensationellen Abend verbringen. Seine Geschichten sind herzerwärmend, aus dem täglichen Leben gezupft, bringen einem zum schmunzeln, lachen und auch nachdenken.

Eine seiner Kurzgeschichten hat es mir besonders angetan. Sie passt total in mein Leben als Hundetrainerin. Ich empfinde und erfahre viele Hundeerziehungs- Methoden, Philosophien& Überzeugungen auch irgendwie SO oder SO.

Die SO-Geschichte von Walter Däpp für euch aus seinem Buch steirych – Morgengeschichte:

„ So! Also. <So> isch es churzes u bündigs Wort, wo nume us zwe Buechstabe besteit u doch e Huuffen usseit. So! Oder: So! So isch es! Mit emnen Usruefezeiche. Oder: Nei nid so – so! Oder de cha me so sym Erstuune Usdruck gä: Soo vil, soo hööch, soo guet, soo lieb, soo schön! <So> cha o rächthaberisch u belehrend sy – u spitz: Soso! Oder bewundernd frage: Soso? Oder vor Unverbindlechkeit strotze, wem e seit, wies eim so geit: S geit, sosolala.

<So> isch es Allerwältswort. SO isch o d Abchürzig für e Kanton Solothurn oder für di italiänischi Provinz Sondrio. Oder für Schwäfelmonoxid. E philippinische Schachspiler heisst So: Wesley So. U ne Schütteler us Guinea-Bissau: Ibrahima So. E sprachlechi Steigerig vo <so> heisst: sowiso. U hüüffig steit men im Läbe vor der Frag: So oder so?

Dadrüber hei mer letschthin diskutiert, wo mer über Weichestellig im Läbe gredt hei: Wies äch wär usecho, wem e denn oder denn angers entschide hätt – so statt so. Mir hei de zäme Znacht gchochet und is gfragt, öb men es Stück Fleisch statt vor em Nidergare o nach em Nidergare cha chnuschprig aabrate? Mir heis de so gmacht (nach em Nidergare), aber eine vo de Kollege het gseit, das syg total dernäbe: Nidergare tüeg me nid so, sondern so. Är machs gäng so, u heigs scho gäng so gmacht. Bi ihm sygs äben eso.
<<Soso?>>, het öppert schnippisch gseit, aber: << I has bis itz gäng angers gmacht als du: Nid so – sondern so! U s dünkt mi, es syg gäng guet usecho.>> Me het ne de fei e chli i d Zange gno, dä wo ds Wort <so> so dezidiert für sich het in Aspruch gno. Drum ischs guet gsi, dass öpperem i däm Momänt, wos mit der Stimmig a däm Aabe so oder so het chönnen usecho, es gschyds Zitat isch i Sinn cho (vom Gerhard Schröder oder so). Me chönns <so> mache oder <so>. Är syg für <so>. <<Ja, so isch es>>, het öppert gseit, <<genau so>>. En angere het gseit är gseis o so. U sogar dä, wo gseit het: <<So macht mes – u nid so>>, het gnickt u gseit: <<Auso. De mache mers halt mau eso.>>

Gelesen von Wale könnt ihr die Kurzgeschichte auch hier anhören: SRF 1 Morgen-Geschichte.

Liebe Hundefreunde, das Leben mit Hund ist wie die SO-Geschichte. Man kann <so oder eben auch so> mit seinem Hund durchs Leben gehen. <Sowieso> leben unsere Fellnasen immer im Moment und somit können unsere gemeinsamen Augenblicke <so oder so> sein. Erinnert euch daran, wenn euch wieder einmal eine ungefragte Person Ratschläge zur Hundeerziehung gibt und mit Nachdruck verkündet es sei eben <genau so!>

So, jetzt wünschen wir euch allen eine tolle dritte Novemberwoche und viel Freude mit euren felligen Freunden.

Bis bald in Grindelwald.