Weiterbildungstag ” Das soziale Doppelleben unserer Hunde “
Weiterbildungstag über das soziale Doppelleben unserer Hunde mit Kate Kitchenham bei herrchen.ch hat mich mehr als beflügelt. Kein anderes Lebewesen ist wie der Hund in der Lage, sich in die menschliche Welt hineinzudenken und an dessen Gegebenheiten anzupassen. Was Fellnasen täglich in der menschlichen Welt an der Seite ihrer Menschen leisten ist mehr als beachtenswert!
Einen ganzen Tag lang wurde uns von Kate die neusten und relevantesten Studienarbeiten rund um den Hund näher gebracht. Wow, da geht was auf unserem Globus betreffend wissenschaftlichem Interesse am Canis familiaris und den freilebenden Streunern! Hier ein paar Titel zu Arbeiten welche die Richtung der Forschung zeigen:
“Age-graded dominance hierachies and social tolerance in packs of free-ranging dogs” (Bonanni et al, 2017)
Kurz: Über alter-bewertete Dominanz-Hirarchien und soziale Toleranz bei frei lebenden Hunden (Streunern).
“To be or not to be social: Foraging associations of free-ranging dogs in an urban ecosystem” (Majumder, et al, 2013)
Kurz: Sein oder nicht sozial sein: Gruppenvereinigung von frei-lebenden Hunden im städtischen Ökosystem.
” Do dogs live in joint families? Understanding allo-parental care of free-ranging dogs” (Paul&Bhadra, 2018)
Kurz: Über die Nachwuchsversorgung einer indischen Streunerpopulation.
“Rapid mimicry and emotional contagion in domestic dogs” ( Palagi, Nicotra, Cordoni, 2015)
Kurz: Von Mimikbeobachtungen des Gegenübers, Nachahmung und Synchronisation.
” More than noise? Field investigations of intraspecific acoustic communication in dogs (canis familiaris)” (Pongràcz et al, 2014)
Kurz: Können Hunde am Bellen eines anderen Hundes dessen Individualität und Absicht erkennen?
“Neural mechanisms for lexical processing in dogs” ( Andics et al, 2016)
Kurz: Die neuralen Mechanismen für lexikalische Prozesse im Hund (Wort-Spracherkennung).
ET CETERA, ET CETERA…
Sehr intensiv und aufschlussreich. Die professionelle, äusserst wortgewadte, fröhliche Präsentation von Kate lies uns Teilnehmer aufmerksam der versierten Referentin zuhören. Ich liebe es, wenn Vorträge so interessant sind, dass jeder mucksmäuschenstill zuhört und bei Ankündigung der Pause kaum erwarten kann bis es weitergeht.
Als ich meine Trainerausbildung abgeschlossen hatte, setzte ich mir zum Ziel, mindestens einmal pro Jahr eine Weiterbildung zu besuchen. Möglichst Dinge, welche meinen Wissensstand auf den Prüfstand stellen und mich mit Neuem herausfordern.
Im Frühling 2017 war meine Ausbildungszeit in Bern vorbei und wir entschieden uns für eine 2 monatige Reise durch den Balkan. Dort nahm das Beobachten von Hunden ein grosser Teil unserer Zeit ein. Hundegebell deuten wurde ebenfalls eine Art Altagsbeschäftigung von uns, vorallem wenn es eindunkelte. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse gehen klar in die Richtung der Studie “More than noise” von Pongràcz 2014.
2018 nun die Weiterbildung “Wissenschaft trifft Hund” und im 2019 erwarten mich zwei Seminartage mit Adam Miklosi und den Schwerpunkten “Hundepersönlichkeiten” und “Wie Hunde die Welt erleben”.
Kann es kaum erwarten! Bis dahin gibt es für mich noch viel zu tun mit all den neuen wie alten Studien rund um den Hund. Übrigens: Wusstet ihr das 85% aller Hunde weltweit Streuner (Freilebende Hunde/Strassenhunde) sind?
Irgendwie cool das meine Willow der Mehrheit und nicht der Minderheit angehört..hi:-)